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Anne besucht für ein Wochenende ihre beste Freundin Britta in Berlin. Die beiden kennen sich seit Kindertagen, sind mittlerweile Mitte Dreißig, erfolgreich im Beruf und ohne Mann. Während Anne ihre Beziehungsprobleme mit sich selbst ausmacht, geht Britta in die Offensive und hat via Kontaktanzeigen gleich mehrere Bekanntschaften gleichzeitig, jeden in einer anderen Stadt.
Just an diesem Wochenende ist Jochen, Brittas neueste Bekanntschaft, ebenfalls in Berlin und da sich beide bisher nur vom Telefon kennen, drängt er Britta zu einem Treffen. Als zudem noch Brittas früherer Verlobter anruft, mit dem sie sich für die selbe Zeit verabredet, überredet sie ihre Freundin, sich als Britta auszugeben und den ihr lästigen Jochen abzuwimmeln. Anne stimmt der Farce zögernd zu, hat sie es doch noch nie verstanden, zu Lügen.
Das Debakel nimmt seinen Lauf, denn gerade Jochen entpuppt sich als Annes Traummann…

Rollen / Bühnenbild / Zeit

3 Rollen (2w/1m)

1 Bühnenbild (Penthouse-Wohnung)

Spieldauer ca. 100 Minuten

Kleine Kostprobe

Britta:
Anne, ich bitte dich. Es laufen so viele Betrüger herum, denen man das Handwerk legen
muss. Hast du dir diese Anzeigen schon einmal angesehen? Da einen halbwegs vernünftigen
Mann zu treffen ist wie ein Sechser im Lotto. (holt ausgeschnittene Zeitungsseite, setzt sich
auf Sofa, liest kurz) Also bitte, jetzt hör dir das an: „ER, 44, 180, 80 kg sucht sie für
gelegentliche Treffen, vielleicht entwickelt sich auch mehr daraus“ – Weißt du was das heißt:
ER, 44, seit 22 Jahren verheiratet sucht Abwechslung vom Ehealltag, längere Affäre nicht
ausgeschlossen. (liest weiter)
Anne: (setzt sich zu Britta auf Sofa, liest ebenfalls)
Das hier hört sich doch ganz lieb an. „Suche nach großer Enttäuschung eine neue liebe
Partnerin für mein weiteres Leben.“
Britta:
Oooch, meine Mutti hat mir gleich gesagt ich soll Sie nicht heiraten. (liest weiter) – Oder hier:
„Er, mittleres Alter, vorzeigbar in Anzug und Jeans sucht häusliche Sie für gemeinsames
Zusammenleben.“
Anne:
Warte, lass mich: Ich gehe vielleicht einmal im Jahr mit dir schön Essen, und für den Rest des
Jahres kannst du mir mein Bier zum Fernseher bringen und meine Wäsche waschen.
Britta:
Noch nicht ganz. Ich habe zwar einen Anzug, aber der ist von meiner Schulabschlussfeier,
und glaub ja nicht, dass ich den anziehe, denn in Jeans oder Jogging-Hose fühl ich mich
sowieso wohler.
Anne:
Ich sehe, du hast mehr Übung als ich.

Anne:
Woher weißt du eigentlich wo ich wohne?
Jochen:
Von der Auskunft.
Anne: (beiseite ironisch)
Soviel zum Thema Geheimnummer.
Jochen:
Wie bitte?
Anne:
Ich dachte ich hätte eine Geheimnummer. Frauen, die im Telefonbuch stehen, bekommen
nachts immer diese widerlichen Anrufe, du weißt schon … (keucht tief) Und deshalb wollte
ich eine Geheimnummer. Ich muss Montag unbedingt bei der Telefongesellschaft anrufen!
(verstummt)
Verlegenheitspause.
Anne:
Irgendwie schon komisch, wenn man sich plötzlich so in Natura trifft, nicht wahr?
Jochen:
Um ehrlich zu sein. Ich hatte mir dich etwas anders vorgestellt.
Anne:
Ach ja?
Jochen:
Ja, ein bisschen flippiger.
Anne:
Flippiger.
Jochen:
Von der Stimme her.
Anne: (ertappt)
Am Telefon übertreibe ich meistens immer. Ich telefoniere nicht so gerne. Ich sehe den
Leuten lieber ins Gesicht, wenn ich mit ihnen rede. – Bist du enttäuscht?
Jochen:
Nein, eher angenehm überrascht!

Auf der Seite des Theaterverlages steht eine umfassende Leseprobe zum freien Download zur Verfügung.

Plausus Theaterverlag Bonn