Der leitende Buchhalter Jean-Claude Dumas ist ein aufrichtiger, liebenswerter und zurückhaltender Mensch. Bis seine Welt aus den Fugen gerät, als ihm seine verdiente Beförderung zum Prokuristen, auf die er seit Jahren wartet, vor der Nase weggeschnappt wird.
Frustriert flüchtet er sich in einen gesteigerten Alkoholkonsum, vernachlässigt seine Arbeit und seine Frau Pauline. So kommt es, dass der schlimmste Fall eintritt.
Er verliert aufgrund einer Intrige seinen Job, seine Frau will ihn verlassen und die Hypothek auf sein Haus wird gekündigt. Doch er ist in seiner scheinbar ausweglosen Situation nicht allein, denn das Schicksal hat ihm einen himmlischen Helfer in Gestalt des skurrilen Giacomo Casanova geschickt, der ihm bei der Lösung seiner Probleme zu Seite stehen soll.
Fragt sich nur, ob dieses „Geschenk des Himmels“ wirklich ein Segen ist?
Rollen / Bühnenbild / Zeit
4 Rollen (2w/2m)
1 Bühnenbild (Wohnzimmer)
Spieldauer ca. 100 Minuten
Kleine Kostprobe
Casanova:
Verzeihen Sie, mein Freund, aber ich bin hier, um Ihnen zu helfen.
Jean-Claude: (zu Casanova, zieht ihm an Ärmel in Richtung Küche)
Ja, ich weiß! Dann fangen Sie gleich damit an.
Casanova: (verwirrt)
Wo gehen wir hin?
Jean-Claude:
Na, in die Küche.
Casanova:
Die Küche?
Jean-Claude: (verwirrt)
Ja, Sie sind doch der Klempner und sollen den Wasserhahn in der Küche reparieren.
Casanova:
Mit Nichten! (emphatisch) Ich bin hier um Ihnen aus Ihrer Not zu helfen?
Jean-Claude:
Ein philosophierender Klempner! Hören Sie, der Wasserhahn tropft zwar, aber so eine große Sache ist das nun auch wieder nicht. Ich weiß zwar nicht, was sonst noch alles zu reparieren ist, aber wenn Sie einen Augenblick warten, kann ich schnell meine Frau anrufen, dass sie Ihnen am Telefon alles erklärt. (will zum Telefon gehen)
Casanova: (energisch)
Mein Freund, ich bin nicht wegen eines Wasserhahnes hier!
Jean-Claude:
Sie sind nicht der Klempner?
Casanova:
Ich war in meinem Leben zwar recht viel, aber niemals ein Klempner.
Casanova:
Ach, mein Freund, Frauen haben so einen herrlichen Duft!
Jean-Claude: (ironisch)
So, riechen können Sie als Geist also?
Casanova: (frustriert)
Eben nicht! Das ist ja das Tragische! Ach, mein Freund, Sie glauben nicht, wie ich Sie beneide.
Jean-Claude: (ironisch)
Ja, meine Situation ist wirklich beneidenswert!
Casanova: (schlägt Jean-Claude auf Schulter)
Nur Mut! Ich wusste das alles ja bereits. Das war nur Ihre Ausgangssituation! Jetzt wird unser Plan in Kraft treten.
Jean-Claude:
Ihr Plan, meinen Sie wohl. Und womit fangen wir an?
Casanova:
Na, haben Sie nicht gehört? Baden Sie, rasieren Sie sich, putzen Sie sich die Zähne!
Jean-Claude:
Wie?
Casanova: (reibt sich die Hände)
Wir machen Paris unsicher mit der reizenden Yvette!
Jean-Claude:
Wir? – Moment! Sie werden hierbleiben! Ich schaffe das schon alleine.
Casanova: (ironisch)
Sie haben ja bewiesen, was Sie alleine schaffen. (zur Schlafzimmertür, fröhlich) Sputen Sie sich, mein Freund. Wir haben nicht mehr viel Zeit für Ihre Toilette! Kommen Sie! Paris wartet auf uns! Vive Paris, vive l’amour, vive la France! (geht ins Schlafzimmer ab)
Jean-Claude: (greift sich mit beiden Händen an den Kopf)
Mon Dieu! (folgt Casanova ins Schlafzimmer)