Die Schauspielerin Gayle Davenport bereitet sich in ihrem Hotelzimmer auf die Oscar-Verleihung vor.
Unter ihren Launen hat nicht nur ihre Schneiderin Jill und das Hotelpersonal zu leiden, sondern auch ihre Schwester und Managerin Susan.
Dann gibt es einen Stromausfall und die Frauen können das Hotelzimmer nicht verlassen. Zusammen mit dem Zimmermädchen Anita sind die drei Frauen in dem Zimmer eingesperrt.
Bis die Tür geöffnet wird, erleben die vier Frauen, die „Nacht der Nächte“ und es kommt Erstaunliches zu Tage!
Rollen / Bühnenbild / Zeit
5 Rollen (5w/0m)
1 Bühnenbild (Hotel-Suite)
Spieldauer ca. 100 Minuten
Kleine Kostprobe
Susan:
Und? Hast du den Fummel endlich fertig?
Jill:
Wenn sie mich den Fetzen jetzt noch mal ändern lässt, kratze ich ihr die Augen aus. Oscar hin oder her.
Susan:
Du weißt doch wie abergläubisch sie ist. Es ist wie bei einer Hochzeit. Da darf das Brautkleid auch erst am Hochzeitstag fertig werden.
Jill:
Ja. Da ändert man aber nur noch Kleinigkeiten. Nicht zuerst den Saum, dann den Ausschnitt, dann die Ärmel …
Susan:
… dann womöglich noch ein ganz andere Farbe.
Jill: (erschrocken)
Oh Gott, mal den Teufel nicht an die Wand.
Gayle: (seufzt tief)
Das Défilé über den roten Teppich ist immer am Schlimmsten. Wenn ich dran denke, dass ich da alleine durch muss.
Susan:
Du wirst das schon schaffen. Außerdem kann dich dann niemand in den Hintergrund drängen.
Gayle: (gelassen)
Als ob es jemanden geben könnte, der dazu in der Lage wäre. (Stille. Erschrocken) Das
stimmt doch, oder??? (zappelt wieder)
Jill:
Gayle, halt still!!!
Susan:
Du wirst der Star des Abends sein.
Gayle: (seufzt)
Wenn es heute nicht klappt …
Susan:
Abwarten, Gayle.
Gayle:
Wenn ich an diese Warterei denke. Als beste Nebenrolle geht’s dir da besser. Die sind wenigstens ganz am Anfang dran.
Susan:
Dafür hat ein Oscar für die Hauptrolle mehr Gewicht.
Gayle:
Was steht eigentlich in den Zeitungen? Ich habe noch gar keine zu Gesicht bekommen.
Susan:
Sie malen dir gute Chancen aus.
Gayle: (seufzt erleichtert)
Dann ist es ja gut. – Nicht dass ich irgendwas auf das geben würde, was diese Schmierfinken
schreiben. – (zu Jill) Wie lange dauert das denn noch?
Jill:
Willst du gut aussehen, oder nicht?
Gayle: (zweifelnd)
Ich bin mir nicht sicher, ob mir die Farbe von diesem Kleid steht.
(Jill deutet hinter Gayle Messerstiche mit dem Kamm an.)
Susan:
Das Kleid steht dir phantastisch.